100. Geburtstag von Katharina Hergeth – am 16.04.2014

„Alles Gute zu Geburtstag“ klingt es heute im Seniorenheim in Freistett. Denn heute, am 16. April 2014, feiert Katharina Hergeth aus Freistett ihren 100. Geburtstag. Schon seit Wochen fieberte sie diesem großen Ereignis entgegen und zählte die Tage bis zu ihrem Geburtstag, wie früher in Kinderjahren vor Weihnachten. Ihre zwei größten Wünsche sind, dass sie heute an ihrem Festtag richtig fit und fidel ist und dass sie bald wieder ganz alleine laufen kann.

Katharina Hergeth beeindruckt durch ihre geistige Fitness und ihre unglaubliche Willenskraft. Sie häkelt und strickt gerne. Bis vor kurzem hat sie noch Teppiche geknüpft und Filet gehäkelt. Ihr Zimmer im Seniorenzentrum, in dem sie seit dem Tod ihrer Töchter lebt, ist mit ihren zahlreichen schönen Handarbeiten geschmückt. Sie ist auch ein bisschen stolz, dass sie auch heute noch ohne Brille häkeln und lesen kann. Auch die Zeitung liest sie noch täglich.

Wegen eines Oberschenkelhalsbruchs sitzt sie zur Zeit im Rollstuhl und musste mit 99 Jahren noch einmal laufen lernen. Niemand aus ihrem Umfeld, kein Arzt und kein Pfleger, nicht einmal die Enkel hätten nach dem Unfall geglaubt, dass sie jemals wieder laufe könne. Aber Katharina Hergeth hat alle mit ihrem eisernen Willen überrascht und kann schon heute mit Hilfe ihres Rollators kurze Wege wieder alleine gehen. 

Ansonsten trifft sie sich gerne mittags mit anderen Senioren draußen im Park um sich zu unterhalten. Im Fernsehen interessiert sie sich am meisten für Sport, zum Beispiel Fußball und Olympiade, die Nachrichten und ihre Lieblingsserie  „Sturm der Liebe“.

Sie ist für ihr hohes Alter noch sehr fit und beweglich, sie macht noch selbst ihr Bett, auch mit dem Rollstuhl, wechselt am Hörgerät selbst die Batterien und auch ansonsten macht sie noch alles, was geht, selbst. Schieben lässt sie sich nur auf den Friedhof, denn der ist zum selbst fahren dann doch zu weit.

Katharina Hergeth wurde am 16. April 1914 in Neu-Siwatz im ehemaligen Jugoslawien geboren. Ihre Urahnen waren ca. 200 Jahre zuvor aus der Pfalz nach Jugoslawien ausgewandert, um dort Landwirtschaft zu betreiben. 1944, im Alter von 30 Jahren,  musste sie während des zweiten Weltkrieges mit ihrer Familie Jugoslawien verlassen. Als Heimatvertriebe kam sie mit ihrem Mann und drei Kindern, der 3-jährigen Herta, der 6-jährigen Erika und dem 11-jährigen Manfred, nach Bayern. Die Familie wohnte dort zehn Jahre. Doch es zog sie ins Badische, weil dort auch teilweise Verwandtschaft lebte. In Memprechtshofen hatten sie damals einen Bauplatz gefunden. 1967 hat sie mit ihrer jüngsten Tochter noch einmal in Freistett gebaut. Nachdem 1976 ihr Mann verstorben war, wohnte sie bei ihr mit im Haushalt. 2011 hatte sie sehr kurz hintereinander beide Töchter verloren, ihr Sohn war bereits 1982 verstorben. Das waren für sie harte Schicksalsschläge. Seither wohnt sie im Seniorenzentrum. Die Familie fehlt ihr sehr. Sie hat neun Enkel und elf Urenkel, die sich regelmäßig um ihre Oma und Uroma kümmern und sie besuchen. Auch hat sie in der Zwischenzeit im Seniorenzentrum Freundinnen gefunden, mit denen sie bei schönem Wetter stundenlang im Park zum Plaudern sitzen kann.

Auf den heutigen Festtag hat sie sich schon lange gefreut. Heute ist sie den ganzen Tag mit ihren Enkeln im Treff des Seniorenheims, und am Ostersonntag lädt sie die ganze Familie zum Mittagessen in ein Gasthaus ein. Bereits im letzten Jahr wurde in der Familie  ausgemacht, dass Katharina Hergeths 100. Geburtstag an zwei Tagen gefeiert wird. „Dafür reicht ein Tag nicht aus“, bestätigte ihre Enkelin schmunzelnd. Die Enkel hatten die gesamte Planung in die Hand genommen „Oma muss nur lächeln und Hände schütteln“. Auch das Seniorenheim beteiligt sich an dem außergewöhnlichen Fest. Katharina Hergeth bekommt heute einen Maibaum gestellt und Erich Holler und Gerd Jansen spielen ihr ein Ständchen auf der Mundharmonika. Danach gibt es eine kleine hausinterne Feier, bevor die Enkel den restlichen Tag mit ihr übernehmen.

 „Liebe Katharina Hergeth, alles Gute zum 100.Geburtstag – mögen noch alle Ihre Wünsche in Erfüllung gehen.“

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