„Für beide Seiten bereichernd“

Das Ehepaar Himmler kommt jeden Freitag gemeinsam ins Seniorenzentrum Hanauerland

RHEINAU-FREISTETT. Jedes Jahr wird am 5. Dezember an das Ehrenamt erinnert. Aber nicht nur an diesem Tag, sondern das ganze Jahr über sind viele Menschen ehrenamtlich aktiv. Auch im  AWO-Seniorenzentrum Hanauerland in Rheinau-Freistett leisten eine ganze Reihe von Ehrenamtlichen wertvolle Arbeit. Stellvertretend für die 21 Ehrenamtlichen, die regelmäßig die Bewohnerinnen und Bewohner besuchen, soll das Ehepaar Himmler vorgestellt werden.
Britta und Ekhart Himmler sind vor dreieinhalb Jahren von einer Mitarbeiterin des Hauses angesprochen worden, ob sie nicht Interesse hätten, im Seniorenzentrum ehrenamtlich tätig zu sein. „Das konnten wir uns beide gut vorstellen, da mussten wir gar nicht lange überlegen“, sagt Britta Himmler. Seitdem kommt das Ehepaar ins Haus, immer gemeinsam, immer am Freitag Nachmittag, um mit den Menschen dort mal vergnügliche, mal spannende, mal überraschende, mal auch geruhsame eineinhalb bis zwei Stunden zu verbringen.
Die Himmlers kommen zwar gemeinsam, doch ihre Nachmittage gestalten die beiden ganz verschieden. Während er sich von Anfang an für den individuellen Besuchsdienst entschieden hat, sitzt sie lieber in einer Gruppe, liest Geschichten vor oder bastelt mit der Runde, die sich zumeist aus acht bis zehn Frauen zusammen setzt. Britta Himmler hat gelernt, was die Seniorinnen gerne hören und was nicht so gerne. „Geschichten aus ihrer eigenen Jugendzeit, das kommt immer gut an“, sagt die 70-jährige Ehrenamtliche. Manchmal unterbricht sie die Lesung, weil sich ein Gespräch zwischendurch entwickelt, manchmal wird nach dem Vorlesen über das Gelesene diskutiert. Immer bringt sie etwas Obst oder einen Gruß aus dem eigenen Garten mit. Mal werden Äpfel geschält, mal wird ein Jasminzweig von Hand zu Hand gereicht.
Ihr Mann dagegen bevorzugt einen Gesprächspartner. Je nachdem, wie viele Menschen Himmler besucht -  anfangs waren es fünf, zurzeit sind es noch zwei - desto mehr oder weniger Zeit hat er für jeden. Himmlers Gesprächspartner lesen alle selbst noch gerne, so dass er es bei seinen Besuchen meist so hält, dass gleich über die gelesenen Bücher und Geschichten gesprochen wird. „Wir unterhalten uns über Bücher, aber auch über andere Themen aus Natur, Geschichte oder Politik“, sagt Ekhart Himmler, der die Gespräche als für ihn „sehr bereichernd“ beschreibt: „Das ist ein gegenseitiger Austausch und so entstehen auch enge persönliche Beziehungen zwischen uns.“
Dass ehrenamtliches Engagement keine Einbahnstraße und eher „ein Geben und Nehmen“ ist, wie es Ekhart Himmler formuliert, betont auch seine Frau. „Mir bringt das sehr viel. Ich gehe hinterher immer ganz aufgeräumt und fröhlich nach Hause“, sagt sie. Von den Frauen der Runde hat sie schon viel positive Rückkopplung erfahren, „Die Seniorinnen schätzen es, dass wir Ehrenamtliche Zeit für sie haben.“ Anderen Ruheständlern, die sich noch ein wenig sozial engagieren möchten, können die Himmlers nur zuraten. Von der Leitung des Seniorenzentrums wird das Engagement der Ehrenamtlichen auf jeden Fall sehr geschätzt: „Die Arbeit der Ehrenamtlichen kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Ohne die Ehrenamtlichen wäre ganz vieles nicht möglich“, urteilt Silvia Bainczyk, die Leiterin des Seniorenzentrums.

Info: Wer sich für das Ehrenamt im Seniorenzentrum Hanauerland interessiert, kann weitere Informationen von Maria Morgenstern vom Sozialen Heimdienst, Tel. 07844-91898151, erhalten.

07844/ 91898-0 Gerne rufen wir Sie auch zurück: hier klicken

AWO Seniorenzentrum Hanauerland
Hauptstraße 1a
77866 Rheinau

Veranstaltungen

Keine Nachrichten verfügbar.