„Das war einmal etwas ganz anderes. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner waren begeistert.“ Maria Morgenstern vom Seniorenzentrum Hanauerland durfte am Donnerstagvormittag Ende Juni eine ganze Reihe Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Förderschule aus Kehl begrüßen. Sie hatten „Kunst zum Anfassen“ mit ins Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt gebracht, was im Haus mit Begeisterung aufgenommen worden ist.
Unter der Anleitung und Begleitung von Kunsttherapeutin Britta Meinke, Klassenlehrerin Natalie Götz und Hans Hörterer, einem ehrenamtlichen Helfer, hatten die neun Schüler der 7., 8. und 9. Klasse einige Stationen zum Sehen, Fühlen und Tasten aufgebaut, die sie zuvor in den zwei Projekt-Arbeitsgruppen „Kunst“ und „Holz“ vorbereitet hatten. Insbesondere der zwei Meter hohe Sinnesturm, in dem im Inneren verschiedene Materialien und Formen durch Öffnungen nur für die Hände betastet und befühlt werden konnten, sorgte für so manches nachhaltige Erlebnis bei den Bewohnern.
Des weiteren hatten die Schüler einen Tisch mit selbst hergestellten Speckstein-Skulpturen vorbereitet, eine lange Tafel mit Muscheln, Steinen, Sand und anderen Naturmaterialien aufgebaut, die allesamt intensiv in Augenschein genommen oder befühlt und betastet werden konnten. Auch die mit bunten Farben bemalten Leinwände, über die die Senioren ihre Hände gleiten lassen konnten, erfreuten die Betrachter sehr. Gut angekommen sei auch die Tatsache, urteilt Maria Morgenstern, dass sich die neun Schüler und ihre drei Betreuer viel Zeit genommen haben, um die Bewohner von Tisch zu Tisch zu begleiten und ihnen das eine oder andere zu erklären.
Weil die „Kunst zum Anfassen“ so ein Erfolg war – vor allem auch bei den Bewohnern mit Demenz – plant das Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt für das nächste Schuljahr ein weiteres Projekt mit der Förderschule. Maria Morgenstern stellt sich vor, dass die Schüler verschieden große Objekte zum Anschauen, Befühlen und Betasten gestalten könnten, die dann die Wände im Demenz-Bereich schmücken und für die Menschen mit Demenz jederzeit zugänglich sein sollen.