Baden-Baden war das Ziel des diesjährigen Herbstausflugs des Seniorenzentrums Hanauerland.
In die Bäderstadt Baden-Baden führte der diesjährige Herbstausflug des Seniorenzentrums Hanauerland. Zwei Fahrten wurden angeboten, eine Mitte September, die andere Anfang Oktober. Beide Ausflüge fanden regen Zuspruch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses. Jeweils vier Kleinbusse des Arbeitersamariterbundes (ASB) konnten dafür vom Sozialen Heimdienst des Hauses organisiert werden.
Den ersten Termin nahmen elf Bewohner wahr, acht davon mit Rollstühlen. Sie wurden von insgesamt zwölf begleitenden Angehörigen, Ehrenamtlichen und Mitarbeitern betreut. Ganz getreu dem Motto „Wenn Engel reisen, lacht der Himmel“ hatte sich der anfängliche Regen bei Ankunft der Gruppe in der Stadt an der Oos verzogen. Das Ziel der Fahrt war auf Anregung von Ilse Klein, einer langjährigen ehrenamtlichen Helferin im Haus, ausgewählt worden. Die Stadt Baden-Baden kann auf eine 2000-jährige Geschichte als Bäderstadt zurückblicken. Ihre Glanzzeit als Sommerhauptstadt Europas liegt im 19. Jahrhundert. In dieser Zeit entwickelte sie sich zum Kommunikationszentrum für internationale Besucher, Adelige und Bürger, Industrielle und Künstler.
Gesunde und Kranke der Oberschicht suchten die Stadt an der Oos für mehrere Wochen und Monate auf und prägten mit ihren Interessen das gesellschaftliche Leben. Die Relikte dieser Zeit bestimmen immer noch das Stadtbild: das Kurhaus, der Musikpavillon, die eleganten Hotels, die öffentlichen Thermalbäder und die Villenviertel.
Ilse Klein war es dann auch, die in der Trinkhalle, der ersten Station des Besuchs, die Motive der ausgestellten Wandbilder erläuterte. Die Trinkhalle Baden-Baden ist nach den Plänen von Heinrich Hübsch, einem Schüler Friedrich Weinbrenners, 1839 bis 1842 rechterhand des Kurhauses erbaut worden. 16 korinthische Säulen stützen die 90 Meter lange, offene Wandelhalle, in der 14 Wandbilder hängen. Die Bilder sind von Jakob Götzenberger, einem Zeitgenossen Moritz von Schwinds, gestaltet worden. Sie stellen Szenen aus Mythen und Sagen der Region dar. So spielt eine Sage am Mummelsee, eine andere handelt von der Nixe des Wildsees. Die zwei Felsen der Engels- und Teufelskanzel in der Nähe der Wolfsschlucht, die Burg Windeck oder die Klosterruine Allerheiligen sind weitere geheimnisvolle Orte, um die sich die Sagen ranken, die Ilse Klein der Seniorengruppe näherbrachte.
Im Café der Trinkhalle konnten sich die Teilnehmer der Fahrt anschließend bei Kaffee und Kuchen stärken, bevor es zum Flanieren vorbei an Kurhaus und Theater in die Stadt ging. „In den Schaufenstern war allerhand zu sehen. Natürlich nur vom Feinsten. Unsere Geldbörse gab das leider nicht her“, meinte lachend Maria Morgenstern vom Sozialen Heimdienst, die aber auch feststellen durfte, dass die kleine Reisegruppe viel Freude an dem Ausflug zeigte.
Zur zweiten Fahrt in die Bäderstadt fanden sich Mitte Oktober zehn Bewohner ein, acht mit Rollstuhl. Sie wurden betreut von zehn Angehörigen, Ehrenamtlichen und Mitarbeitern. Auch dieses Mal war wieder Ilse Klein mit von der Partie und erläuterte die Sagen und Mythen der Bilder der Trinkhalle. Zu Kaffee und Kuchen ging es anschließend in das Café der Kunsthalle, das dank des Museums Frieder Burda nebenan durch dessen Aufzug und Rampe auch von den Rollstuhlfahrern besucht werden konnte. Der Dank der Bewohner des Hauses und von Maria Morgenstern gilt vor allem den Angehörigen und ehrenamtlichen Helferinnen, ohne die solche Ausflüge nicht möglich wären.